Kategorien
Allgemein

Achtung, Oberschenkelhalsbruch!

<VO>Für Senioren besonders tückisch: ein Oberschenkelhalsbruch! Was ihn so gefährlich macht – und was man zu Vorbeugung und Rehabilitation tun kann.

<F>Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, zu stürzen und sich dabei schwer zu verletzen. Der Grund: Balance, Muskelkraft, Ausdauer und Beweglichkeit lassen jenseits des 50. Lebensjahrs nach, hinzu kommt häufig Osteoporose. Das heißt, die Knochen werden porös und brechen leichter. Eine häufige Folge von Stürzen im hohen Alter ist der Oberschenkelhalsbruch. Die größte Angst der meist hochbetagten Verunglückten ist es, nach dem Unfall nicht wieder auf die Beine zu kommen und pflegebedürftig zu werden. Denn bis zu 20 Prozent der Betroffenen verlieren nach einem Oberschenkelhalsbruch ihre Selbstständigkeit und zehn Prozent überleben den ersten Monat nach dem Unfall nicht, so die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Jeder Dritte über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr, bei den über 80-Jährigen ist es sogar fast jeder Zweite. Einen Oberschenkelhalsbruch – auch Schenkelhalsfraktur genannt – erleiden in Deutschland rund 160.000 Menschen jährlich. Das Durchschnittsalter dieser Patienten liegt bei über 82 Jahren. In jüngerem Alter ist ein Oberschenkelhalsbruch seltener, da hierfür ein größeres Trauma wie beispielsweise nach einem Verkehrsunfall Voraussetzung ist. Die größte Sturzgefahr lauert im eigenen Zuhause. Denn: Die meisten älteren Menschen fallen in den eigenen vier Wänden oder in der nahen Umgebung, zum Beispiel im Garten – und das oft aus banalen Gründen. Oft genügt schon eine hochstehende Teppichkante oder eine lose Gehwegplatte. Doch die Chancen, auch nach einem schweren Sturz selbstständig zu bleiben, stehen auch für ältere Menschen nicht schlecht: Spezielle Operationsverfahren, die eine frühzeitige Mobilisation erlauben, und eine intensive Rehabilitation machen es möglich.

In den meisten Fällen muss ein Oberschenkelhalsbruch operiert werden. Dabei gibt es zwei Verfahren: Der Bruch wird wieder eingerenkt und die richtige Stellung der Knochen durch Schrauben und Platten fixiert – das sogenannte Osteosyntheseverfahren. Das setzt allerdings voraus, dass der Hüftkopf noch ausreichend durchblutet ist, um eine Knochenheilung zu gewährleisten – gerade bei älteren Patienten ist das häufig jedoch nicht mehr der Fall. “Hier würde die Stabilisierung durch Schrauben nicht halten, deshalb muss bei älteren Menschen das Gelenk häufig durch eine Hüftendoprothese ersetzt werden”, so Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband.

Um es gar nicht erst zu einem Sturz kommen zu lassen, ist Bewegung das beste Mittel: “Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Koordination und die Trittsicherheit”, so Bleek. Den Knochenaufbau kann man mit Aktivitäten fördern, bei denen man sein eigenes Gewicht tragen muss. Dazu gehören Treppensteigen und Krafttraining. Eine der einfachsten Bewegungs- und Trainingsarten mit einem relativ geringen Verletzungsrisiko ist flottes Gehen (Walking). Viele Übungen lassen sich auch ganz leicht zu Hause durchführen: So können Kraft und Balance zum Beispiel mit Kniebeugen, Einbeinstand oder Rückwärtsgehen trainiert werden. Da körperliche Aktivität immer mit einem Verletzungsrisiko einhergeht, ist es wichtig, das Training an den eigenen Gesundheitszustand anzupassen.

Bilder Canto->Stockfotos->Oberschenkelhalsbruch

<BU>Ein aktiver Lebensstil hilft bei der Vorbeugung eines Oberschenkelhalsbruches.

Kategorien
Allgemein

Neubaupreise klettern weiter

<VO>Teure Grundstücke, hohe Baukosten: Ein Vorjahresvergleich zeigt, dass die Preise in den größten deutschen Städten weiter klettern – in Hamburg um 7 Prozent!

<F>In vielen deutschen Großstädten sind die Preise für Neubauwohnungen in den vergangenen Jahren explodiert. Selbst im Krisenjahr 2020 ist keine Trendumkehr zu erkennen. Innerhalb eines Jahres stiegen die Preise in den größten Städten um bis zu 21 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von immowelt für die 14 Städte in Deutschland mit mehr als 500.000 Einwohner. Untersucht wurden die Angebotspreise im Bestand (Baujahr 1945 bis 2015) sowie Neubau (Baujahr 2016 oder später) in den Jahren 2019 und 2020 für eine Beispielwohnung mit 80 Quadratmetern und 3 Zimmern im 2. Stock. Demnach kletterten die Kaufpreise auch in Deutschlands teuerster Stadt München weiter: Nach einem Plus von 10 Prozent kostet der Quadratmeter aktuell 9.970 Euro. Bedeutet: Für eine neu gebaute 80-Quadratmeter-Wohnung mit 3 Zimmer werden fast 800.000 Euro fällig. Hinzu kommen die Kaufnebenkosten. Für viele Familien dürften diese Preise nicht mehr leistbar sein. Wollen sie trotzdem in einen Neubau einziehen, bleibt daher oftmals nur der Weg weit aus der Stadt hinaus.

In den anderen deutschen Millionenstädten dürfte es vielen Familien ähnlich gehen, wenngleich das Preisniveau deutlich niedriger ist. In Hamburg kostet der Quadratmeter für eine Neubauwohnung derzeit 5.860 Euro – das sind 7 Prozent mehr als noch 2019. Berlin (+8 Prozent) und Köln (+9 Prozent) weisen im vergangenen Jahr eine ähnliche Preisentwicklung auf. Berlin liegt bei den Quadratmeterpreisen knapp oberhalb der 5.000-Euro-Marke, Köln knapp unterhalb. Somit kostet eine 3-Zimmer-Wohnung (80 Quadratmeter) rund 400.000 Euro und damit die Hälfte von München. Ein Grund für die hohen Neubaupreise sind die seit Jahren stark steigenden Grundstückspreise. In vielen Städten sind freie Grundstücke eine Seltenheit und dementsprechend teuer. Zusätzlich zum teuren Baugrund spielen auch die hohen Baukosten beim Neubau eine preistreibende Rolle: Laut Statistischem Bundesamt ist der Baupreisindex von 2019 auf 2020 trotz corona-bedingter Mehrwertsteuersenkung um 1,6 Prozent gestiegen.

Beide Faktoren spielen auch in Stuttgart eine entscheidende Rolle. Denn im Gegensatz zu Hamburg und Berlin ist die Fläche von Stuttgart aufgrund der Kessellage begrenzt. Baugrund ist folglich noch begehrter und teurer, was sich wiederum in der Preisentwicklung widerspiegelt. Binnen eines Jahres verteuerten sich Neubauwohnungen um 21 Prozent – der höchste Wert aller untersuchten Städte. Der Quadratmeter kostet inzwischen über 1.000 Euro mehr also noch vor einem Jahr. Immobilienkäufer müssen inzwischen mit Preisen von 6.700 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für eine familientaugliche Wohnung werden somit mehr als 500.000 Euro fällig.

Noch mehr Geld müssen Immobilienkäufer in Frankfurt in die Hand nehmen. Für den Quadratmeter werden nach einem Anstieg von 15 Prozent derzeit 6.890 Euro verlangt. Auch in Düsseldorf (+17 Prozent) verteuern sich Neubauten deutlich. Dort beläuft sich das Preisniveau bei 5.740 Euro pro Quadratmeter.

Ein komplett anderes Preisgefüge zeigt sich rund 70 Kilometer nordöstlich von Düsseldorf: In Dortmund sind die Kaufpreise von Neubauwohnungen deutlich günstiger – 3.210 Euro kostet dort der Quadratmeter. Zum Vergleich: Käufer zahlen rund ein Drittel so viel wie in München. Zugleich hat Dortmund trotz 11-prozentigem Anstieg die niedrigsten Preise aller untersuchten Städte. Das benachbarte Essen (+15 Prozent) ist mit 3.450 Euro nur minimal teurer. Die niedrigen Preise für Neubauten in den beiden Ruhrgebietsstädten begründen sich hauptsächlich durch die deutlich preiswerteren Grundstücke. Die reinen Baukosten unterscheiden sich deutschlandweit hingegen kaum.

Neben dem Ruhrgebiet kommen Immobilienkäufer besonders im Osten auf ihre Kosten. Sowohl in Leipzig mit 3.450 Euro als auch in Dresden mit 3.750 Euro sind die Neubaupreise vergleichsweise günstig. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage zeigt allerdings auch dort die Preiskurve steil nach oben: Leipzig verzeichnet ein Plus von 17 Prozent, Dresden eines von 12 Prozent.

Fotos CANTO->IMMOBILIEN->BAUSTELLE

<BU>Trotz Krisenjahr und Mehrwertsteuersenkung zeigt die Tendenz bei Immobilienpreisen nicht nach unten.

Kategorien
Allgemein

Erdrutsch, Dämmung, Dachterrasse

Das Alstertal-Magazin stellt auf seinen Immobilienseiten in lockerer Reihenfolge aktuelle Urteile zur Rechtsprechung rund um die Immobilie vor. Diesmal geht’s um einen verhinderten Erdrutsch, gedämmte Dachterrassen und sinnlose Energiesanierungen!

Spar und weg

Im Prinzip hat der Gesetzgeber vorgesehen, dass Immobilieneigentümer die Kosten für die energetische Sanierung eines Objekts auf die Mieter umlegen können. Es gibt aber laut Infodienst Recht und Steuern der LBS auch Ausnahmen – zum Beispiel dann, wenn die durchgeführten Energiesparmaßnahmen mit anderen Umbauten einhergehen, die das Gegenteil bewirken. (Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, Aktenzeichen 202 C 374/17)

Der Fall: Ein Vermieter hatte den Fußboden des Dachbodens dämmen lassen, was als energiesparende Maßnahme zu verstehen war. Die monatliche Mieterhöhung sollte rund 25 Euro betragen, was die Mieterin allerdings verweigerte. Sie wies darauf hin, dass gleichzeitig andere Arbeiten stattgefunden hätten (Umwandlung des bislang geschlossenen Dachs in eine belüftete Dachkonstruktion), welche die Vorzüge der Energieeinsparung wieder zunichtegemacht hätten.

Das Urteil: Wenn eine energetische Sanierung durch gegenteilige Maßnahmen aufgehoben werde, rechtfertige das keine Mieterhöhung, entschied das Amtsgericht. „Ohne einen vollständigen Vortrag“ des Eigentümers, welche Arbeiten genau ausgeführt worden seien und wie das insgesamt zu einer Einsparung geführt habe, seien die Voraussetzungen für eine Umlage nicht zu prüfen und sie könne deswegen nicht genehmigt werden, hieß es im Urteil.

Erdrutsch

Wer vor Gericht nicht beweisen oder zumindest schlüssig darlegen kann, dass er mit seinen Nachbarn etwas vereinbart hat, der hat dann später oft das Nachsehen – auch wenn er sich dadurch noch so ungerecht behandelt fühlt. So erging es einer Grundstückseigentümerin, die Maßnahmen zur Hangsicherung getroffen hatte. Auf diese Weise sollte ein Erdrutsch verhindert werden. Davon profitierten unstrittig auch die Nachbarn. Deswegen machte die Betroffene Kosten für die Sanierung einer Beton-Pfahlwand geltend und wollte auch gleich geklärt haben, dass sich die anderen Anwohner an den Ausgaben für Überprüfung und Wartung der Hangsicherungsanlage beteiligen müssten. Man habe stillschweigend ein gemeinschaftliches Tragen dieser Kosten vereinbart. Doch dafür fehlten dem zuständigen Amtsgericht nach Auskunft des Infodienstes Recht und Steuern der LBS entsprechende Nachweise. Das wog umso schwerer, als es zu anderen Themen durchaus schriftliche Vereinbarungen gab. (Landgericht Kempten, Aktenzeichen 32 O 323/15)

Nicht-konstruktiv

Eigentlich ist die Sache klar: Für das Sondereigentum innerhalb einer Wohneigentümergemeinschaft (WEG) kommt der jeweilige Eigentümer auf, für das Gemeinschaftseigentum müssen das alle zusammen tun. Doch die Unterscheidung ist nicht immer ganz so leicht zu treffen, wie der Infodienst Recht und Steuern der LBS am Beispiel eines höchstrichterlichen Urteils zeigt. (Bundesgerichtshof, Aktenzeichen V ZR 163/17)

Der Fall: Der Eigentümer einer Dachgeschosswohnung besaß gemäß Teilungserklärung die Sondernutzungsrechte an zwei Dachterrassen. Eines Tages beschloss die Gemeinschaft eine Sanierung dieser Terrassen, die in finanzieller Hinsicht zu Lasten des Sondernutzers gehen sollte. Doch der argumentierte damit, dass der Boden seines Dachgartens gleichzeitig das Dach der darunterliegenden Wohnung und damit konstruktiv für das Gebäude sei. Er focht den Gemeinschaftsbeschluss an und forderte eine Umlage der Kosten.

Das Urteil: Der Bundesgerichtshof erlegte dem Terrassennutzer auf, die Sanierung zu bezahlen. Zwar blieben die konstruktiven Teile ungeachtet der Zuweisung zur Sondernutzung gemeinschaftliches Eigentum. Die Regelung in der Teilungserklärung, wonach beim ausschließlichen Gebrauch durch einen Eigentümer dieser auch für die Sanierung aufkommen müsse, sei jedoch nicht zu beanstanden. Das betreffe konstruktive und nicht konstruktive Bauteile. Hier sei entscheidend gewesen, dass ausschließlich der Kläger Zugang zu der Terrasse gehabt habe.

Bilder auf Canto LBS Recht Februar

20_03_Sanierung_Mieterhoehung.jpg

Eine energetische Sanierung rechtfertigt keine Mieterhöhung, wenn eine weitere Sanierung ihren Nutzen zunichtemacht, entschieden Gerichte! Grafiken: LBS/Tomicek

18_01_Erdrutsch.jpg

Wer für die Nachbarschaft die Hangsicherung einleitet, sollte sich vorher schriftlich bestätigen lassen, dass diese sich überhaupt daran beteiligen will!

19_06_Terrassensanierung_WEG.jpg

Meine Terrasse – dein Dach? Muss sich deshalb auch der darunter Wohnende an der Sanierung beteiligen?

Kategorien
Allgemein

Vorsicht, Fake-Shops!

<VO>Die Deutschen tätigen mehr Einkäufe im Internet als vor der Corona-Pandemie. Doch nicht alle Online-Shops sind seriös und liefern die bestellte Ware. An die Verbraucherzentrale Hamburg wenden sich immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher, die Probleme mit Fake-Shops haben

<F>

Auch die Polizei Hamburg hat im vergangenen Jahr einen Anstieg bei den Betrugsdelikten im Internet festgestellt. Anlässlich des morgigen Safer Internet Day warnen Verbraucherschützer und Polizei der Hansestadt nochmals eindringlich vor den Machenschaften der Betrüger. Die Verbraucherzentrale veröffentlicht die Namen und URLs aktueller Fake-Shops auch in einer Liste auf ihrer Internetseite.

„Wer in einem Fake-Shop bestellt, steht am Ende ohne Ware da und sieht sein Geld nicht wieder“, sagt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Weil den vermeintlichen Händlern so schlecht beizukommen ist, sollte man auf die verlockenden Schnäppchen besser nicht hereinfallen. „Doch Fake-Shops sind heutzutage professionell gemacht und auf den ersten Blick oftmals kaum noch von den Seiten seriöser Anbieter zu unterscheiden. Selbst ein Impressum ist mittlerweile in vielen Shops zu finden. Allerdings können die Angaben frei erfunden sein“, erklärt Rehberg. Wer trotz Skepsis Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten.

Tipps für Bestellungen im Internet

  • Misstrauisch sein, wenn in einem Online-Shop Waren zu besonders günstigen Preisen angeboten werden. Vergleichsangebote auf anderen Shopping-Plattformen checken.
  • Fehlen im Impressum wichtige Angaben über den Vertragspartner oder fehlt es ganz, besser nicht bestellen.
  • Im Registerportal prüfen, ob der Händler tatsächlich unter der angegebenen Handelsregisternummer registriert ist.
  • Auf den Websites von Zertifzierern checken, ob möglicherweise abgebildete Gütesiegel wie beispielsweise Safer Shopping oder Trusted Shops tatsächlich an den Shop vergeben sind.
  • Nicht per Vorkasse zahlen, sondern sichere Zahlwege bevorzugen, zum Beispiel den Kauf auf Rechnung.

Weitere Hinweise und die Fake-Shop-Liste der Verbraucherzentrale Hamburg: www.vzhh.de/fake-shops

BILDER AUF CANTO->STOCKFOTOS->ONLINE-RECHNUNGEN

<BU>Bequem, aber Betrug: Vorsicht bei verdächtigen Online-Shops!

Kategorien
Allgemein

Home Office: Wieviel Überwachung ist erlaubt?

<VO>Für viele Arbeitgeber ist es ungewohnt, wenn ihre Mitarbeiter im Home Office nicht mehr direkt kontrolliert werden können. Welche Möglichkeiten, die Arbeitstätigkeit zu überwachen gibt es – und was ist zulässig?

<F>E-Mail-Postfach mitlesen, Internetverhalten auswerten, Tastatureingaben und Mausbewegungen aufzeichnen oder heimlich Webcam-Aufnahmen anfertigen – technisch gibt es viele Möglichkeiten, die Arbeit von Angestellten im Büro oder im Homeoffice zu überwachen. Besonders jetzt, wenn viele Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten, sind manche Chefs versucht, über technische Tools ihre Mitarbeiter zu kontrollieren. Darauf deuten die im Jahr 2020 stark gestiegenen Verkaufszahlen von Software, mit der Firmen ihre Angestellten überwachen können.

Grundsätzlich gilt: Eine permanente Überwachung zur Leistungskontrolle ist unzulässig, erklärt die Stiftung Warentest in der aktuellen Februar-Ausgabe ihrer Zeitschrift test. Beispielsweise ist heimliche Webcam-Überwachung nur unter sehr engen Voraussetzungen erlaubt, etwa bei dem Verdacht, dass der Arbeitnehmer Arbeitszeitbetrug begeht. Ohne einen konkreten Anlass sind heimliche Aufnahmen rechtswidrig. Aber untersagt der Arbeitsvertrag die private Nutzung des Internets, darf der Arbeitgeber den Browserverlauf eines Angestellten auswerten, wenn er den konkreten Verdacht hat, dass dieser gegen die Regelung verstößt. Die so gewonnenen Daten dürfen als Beweise verwertet werden, zum Beispiel in einem Kündigungsprozess. Ist die private Internetnutzung erlaubt, darf der Chef den Browserverlauf auswerten, wenn er den konkreten Verdacht hat, der Angestellte übertreibt es. Daten, die mittels Keylogger-Software erhoben wurden, sind als Beweismaterial gegen Arbeitnehmer allerdings nicht zulässig. Mit der Software lassen sich alle Tastatureingaben protokollieren. Da dies aber massiv in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung eingreift, ist eine darauf gestützte Kündigung unwirksam.

BILDER CANTO->STOCKFOTOS->HOME OFFICE

BU: Bei der Kontrolle von Arbeitnehmern im Home Office setzt der Gesetzgeber enge Grenzen!

Kategorien
Allgemein

“Scholz hat eine Chance”

<VO>Felix Kirschstein ist seit Oktober letzten Jahres SPD-Chef in Bergstedt. Wir sprachen mit dem 20-Jährigen darüber, wie er mit der Pandemie zurechtkommt, wie sich seine Politik von der älterer Semester unterscheidet und warum er immer noch an Olaf Scholz als Bundeskanzler glaubt.

<F>Alstertal Magazin: Sie sind jetzt seit Oktober letzten Jahres SPD-Vorsitzender in Bergstedt. Haben Sie sich schon in das Amt eingelebt?

Felix Kirschstein: Bis ich zu einhundert Prozent eingelebt bin, denke ich, brauche ich noch eine Weile, aber angekommen bin ich auf jeden Fall. Durch mein Team im Vorstand und die Erfahrung der Genossinnen und Genossen ist es mir gut gelungen, mich in dem neuen Amt zurechtzufinden. Es sind viele neue Aufgaben und Pflichten, aber alles in einem bin ich gut in das Amt gestartet.

Sie übernahmen den Posten in einer schwierigen Zeit – damals lief gerade die zweite Welle der Corona-Pandemie an, die bis jetzt noch nicht abgeklungen ist. Welche Auswirkungen hatte das auf Ihre Arbeit?

Die Auswirkungen der Pandemie auf die politische Arbeit waren und sind enorm. Politische Arbeit lebt vom persönlichen Austausch und der musste von jetzt auf gleich digitalisiert werden. Seit März sind daher die Sitzungen digital, viele Themen werden telefonisch abgestimmt und weniger Mails sind es nicht geworden. Alles in einem bin ich aber sehr zufrieden über den aktuellen Arbeitsstand bei uns in Bergstedt und ich freue mich in hoffentlich naher Zukunft wieder mit den Menschen persönlich zu reden und nicht per Videokonferenz.

Abgesehen von Corona, was sind die kommenden Herausforderungen, die Sie mit der SPD Bergstedt anpacken wollen?

Für mich persönlich sind zwei Punkte in der politischen Arbeit in Bergstedt auf der Tagesordnung. Zum einen ist es die Verkehrssituation im Stadtteil. Von der Anbindung an den ÖPNV bis hin zum Ausbau von Rad- und Fußwegen ist noch viel Potential für Verbesserung.
Auf der anderen Seite ist da das Zusammenleben im Stadtteil und die Zukunft unseres Stadtteils. Ich denke, dass alle Bergstedterinnen und Bergstedter ihre ganz eigenen Wünsche und Zukunftsvorstellungen haben und diese sollten erst einmal gehört werden, dann müssen sie verstanden und ernst genommen werden und im Endeffekt sind wir als SPD dafür da, die Sachen umzusetzen – und das so, dass alle mitgenommen werden.
Ich will, dass wir eine Stadtteilkultur schaffen, in der sich alle wohlfühlen und ein Bergstedt, in dem wir alle weiterhin gerne zuhause sind.

Erkennen Sie Unterschiede, wie Sie als Zwanzigjähriger an die Politik herangehen im Vergleich mit älteren Semestern?

Ich glaube, dass ich vor allem direkter und zielführender an die Themen rangehe. Mich stören ewig lange Entscheidungsprozesse und wenig zielführende Diskussionen. Im Endeffekt möchte ich so schnell wie möglich zu Lösungen kommen und dann am liebsten direkt das nächste Thema bearbeiten und dann weiter und weiter. Die Strukturen in der Politik sind häufig noch nicht so weit, was, glaube ich, Menschen abschreckt sich zu engagieren bzw. mit zu diskutieren. Da bin ich sehr gewillt das zu ändern, auch wenn es nicht von jetzt auf gleich geht.
Auf der anderen Seite fehlen mir natürlich noch die Weitsicht, die Erfahrung und die Kontakte im Stadtteil, daher freue ich mich gerne über Anregungen, Diskussionen und das persönliche Kennenlernen, sobald das wieder möglich ist.

Bei der Bundestagswahl Ende September bewirbt sich auch ein Hamburger Genosse von Ihnen um das Amt des Kanzlers. Welche Chancen räumen Sie Olaf Scholz ein?

Ich bin Optimist, aber auch Realist, daher denke ich, dass Olaf Scholz eine Chance hat Kanzler zu werden, uns in diesem Wahlkampf aber nichts geschenkt wird und es ein schwieriger Weg wird. Im Endeffekt kommt es drauf an, ob wir es als SPD es endlich schaffen, den Menschen zu zeigen, was wir und nicht die Union in den vergangene Jahren durchgesetzt haben.
Wir müssen zu unseren Erfolgen stehen und unsere Vorstellungen und Pläne von/für die Zukunft der Bürgerinnen und Bürgern nahe bringen. Dabei dürfen wir niemanden auf der Strecke lassen, jung und alt mitnehmen und zeigen, dass echte soziale und nachhaltige Politik eben nur mit der SPD möglich ist.
Mindestens genau so wichtig für mich ist aber auch, dass unsere wunderbare Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin den Wahlkreis gewinnt. Doro ist ein wunderbare, engagierte und überzeugende Politikerin und sie gibt dem Wahlkreis eine Stimme in Berlin und das sehr erfolgreich.

BILDER AUF CANTO->PERSONEN->FELIX KIRSCHSTEIN

[BU] Hat die Hoffnung auf einen Kanzler Scholz noch nicht aufgegeben: der Bergstedter SPD-Chef Felix Kirschstein (20).

Kategorien
Allgemein

Inhalt

Januar 2021

Magazin

3 Kolumne

8 News: Pakete für Kinder, ein Werbeerfolg und mehr

10 MILENA MILENA MILENA MILENA MILENA MILENA MILENA MILENA MILENA

13 POSTKARTEN POSTKARTEN POSTKARTEN POSTKARTEN POSTKARTEN

14 Corona: Die Meinung unseres Verlegers Wolfgang E. Buss

16 Tennistalent aus Wellingsbüttel: Ella Seidel

18 Leserbriefe: Ihre Meinung zu unseren Themen

22 Kontroverse Baumfällaktion in Sasel

24 Will uns zum Schreiben animieren: Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy

Duvenstedt

26 Duvenstedter Sportverein bei den „Sternen des Sports“ ausgezeichnet

Sasel/Volksdorf/Fuhlsbüttel

28 Wann wird’s mal wieder richtig Winter?

Wellingsbüttel

30 ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE ÄRZTE

32 Star-Bassist Omar Rodriguez Calvo über Corona und Musik

Poppenbüttel

35 Burg Henneberg droht nach wie vor das Aus!

Service

36 Rund ums AEZ

40 Gesundheitsratgeber

42 Senioren

46 Besser hören und sehen

48 Handwerk

49 Bauen und renovieren

54 Auto-Welt

57 Rund ums Tier/Garten

58 Immobilien

65 Kleinanzeigen/Impressum

20 Kreuzworträtsel

66 Sudoku

BILDER: Calvo (32), Milena (10), Seidel (16), Kürthy (24), Sternedessports (26)

Kategorien
Allgemein

Post in Volksdorf soll schließen

Noch in diesem Jahr schließen drei Hamburger Postfilialen. Auch Volksdorf ist betroffen. Die Schließung der Filiale Im alten Dorfe 24 soll im zweiten Halbjahr 2021 erfolgen. Grund ist fehlende Wirtschaftlichkeit durch zunehmende Digitalisierung. Mitarbeiter sollen laut MOPO-Informationen nicht entlassen, sondern in anderen Filialen eingesetzt werden. Außerdem sagte die Postbank zu, zunächst den Postversand durch einen externen Partner in der Nähe zu gewährleisten, bevor die Post zumacht. Man sei bereits nach derartigen Partnerunternehmen auf der Suche.

Kategorien
Allgemein

Förderstopp für alte Anlagen

Für rund 20.000 Haushalte läuft 2021 die Förderung zur Energieeinspeisung nach dem EEG aus. Eigentümer von Photovoltaikanlagen erhalten dann für ihren Strom keine Vergütung vom Netzbetreiber mehr. Doch trotz Wegfall der Förderung kann der Weiterbetrieb der Anlage wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sein. „Zunächst sollte die vorhandene Anlage technisch geprüft werden, am besten mit einem Elektriker und einem Energieberater. Erst dann sollten Anlage-Betreiber entscheiden, wie sie den Strom verwenden wollen, der ab 2021 nicht mehr abgenommen oder vergütet wird“, rät Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. Aus Sicht der Deutschen Energie-Agentur (dena) ist es am wirtschaftlichsten, den Eigenverbrauch zu maximieren. Je höher der ist, desto größer auch der Spareffekt. „Jede selbst erzeugte Kilowattstunde spart aktuell für Strom etwa 30 Cent“, so Ebert. Verdoppeln lässt sich der Eigenverbrauch mit einem Speicher. Tagsüber zu viel erzeugter Strom wird in speziellen Batterien gespeichert – und abends verbraucht. Und warum nicht E-Bike oder Elektroauto mit dem eigenen Strom betanken? Auch das kann den Eigenverbrauch deutlich erhöhen.

BILDER AUF CANTO->IMMOBILIEN->PHOTOVOLTAIK

BU: Trotz Wegfall der Förderung können sich alte Photovoltaikanlagen noch immer lohnen.

Kategorien
Allgemein

Fristen, Hunde, Hausfriedensbruch

Das Alstertal-Magazin stellt auf seinen Immobilienseiten in lockerer Reihenfolge aktuelle Urteile zur Rechtsprechung rund um die Immobilie vor. Diesmal geht’s um einen verheimlichten Rohrbruch, Abmahnungen und scharfe Schwerter!

Zu früh dran

Es kommt immer wieder vor, dass Eigentümer die geplante Modernisierung einer Mietwohnung sehr knapp ankündigen und deswegen vor Gericht damit scheitern. Umgekehrt sollte man nach Auskunft des Infodienstes Recht und Steuern der LBS aber auch nicht übertrieben zeitig mit dieser Nachricht an den Mieter herantreten. Ein Eigentümer hatte das 16 Monate vor Beginn der geplanten Bauarbeiten getan. Das sei weit verfrüht und damit rechtsmissbräuchlich gewesen, wehrten sich die Betroffenen. Sie wollten die Maßnahmen nicht dulden. Die zuständigen Richter in zweiter Instanz sahen es ebenso. Wenn der Eigentümer so früh dran sei, untergrabe er damit das an den Zugang der Ankündigung geknüpfte Sonderkündigungsrecht und beschränke eventuell die Möglichkeiten des Mieters, Härtegründe geltend zu machen. (Landgericht Berlin, Aktenzeichen 67 S 108/20)

Leinenlos

Er hätte es wissen müssen. In der Hausordnung konnte ein Mieter und zweifacher Hundehalter nachlesen, dass seine Tiere auf den Gemeinschaftsflächen keinesfalls unangeleint herumlaufen dürfen. Außerdem waren nach wiederholten Zuwiderhandlungen mehrere Abmahnungen an den Mann gerichtet worden. Als er diese Praxis dann trotzdem fortsetzte, war eine fristlose Kündigung des Mietverhältnisses möglich. Die Hunde waren – ohne Leine – auf dem Grundstück unterwegs gewesen, zu dem sogar ein Kinderspielplatz gehörte. Die Richter erkannten hier durch mehrere Gerichtsinstanzen hindurch eine erhebliche Verletzung der mietvertraglichen Pflichten. (Bundesgerichtshof, Aktenzeichen VIII ZR 328/19)

Eindringlinge

Bei einem Hausfriedensbruch handelte es sich um ein sogenanntes Antragsdelikt. Nur der Inhaber des Hausrechts einer Immobilie ist berechtigt, ein Zutrittsverbot zu erlassen und bei einer Zuwiderhandlung strafrechtliche Maßnahmen zu fordern. Dieses Prinzip hat das höchste Gericht in der deutschen Hauptstadt bestätigt. Konkret war es um einen Vorfall auf einem Bahnhofsgelände gegangen. Den Strafantrag gegenüber dem Eindringling stellte aber auf Grund der verschachtelten rechtlichen Struktur nicht der Mieter des betroffenen Aufsichtshäuschens, in dem der Hausfriedensbruch stattgefunden hatte, sondern der Eigentümer. Das akzeptierten die Richter nicht und stellten fest: „Bei vermieteten Räumen steht das Hausrecht grundsätzlich allein dem Mieter zu“. Nur in Ausnahmefällen, etwa bei der Benutzung von Treppenhäusern und Aufzügen, die zum vermieteten Eigentum führen, solle der Vermieter eine Mitberechtigung zum Stellen eines Antrages behalten. (Kammergericht Berlin, Aktenzeichen 161 Ss 160/15)

Bilder auf Canto LBS Recht Januar

20_12_Modernisierungsankuendigung.jpg

Eine Modernisierungsankündigung darf nicht zu kurzfristig erfolgen – aber auch nicht zu langfristig vorher, wie Gerichte entschieden. Grafiken: LBS/Tomicek

20_11_Leinenpflicht.jpg

Wiederholt den Hund ohne Leine auf dem Grundstück herumlaufen zu lassen, kann zur Mietvertragskündigung führen!

21_01_Strafantrag.jpg

Wer darf bei Hausfriedensbruch Strafantrag stellen? Darüber mussten die Richter entscheiden.