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Einfach mal den Unternehmen Freiraum geben

FDP-Landeschef Michael Kruse ist empört über viele Schieflagen in der Hamburger Politik

Seit kurzem ist der Alstertaler Biotech-Unternehmer Michael Kruse Landesvorsitzender der Hamburger FDP. In einem faszinierenden Gespräch (als Podcast kostenlos hörbar!) spricht er über die Zukunft der Stadt Hamburg – und die zahllosen Versäumnisse rot-grüner Senatspolitik. 

Die FDP ist wieder da! Diesen Eindruck kann man derzeit gewinnen. Die rot-grünen Bevormundungen sind in Sachsen-Anhalt gnadenlos abgestraft worden. Doch wie steht es um Hamburg? Braucht hier noch irgendjemand die FDP? „Ja“, sagt Michael Kruse, „für eine bessere Politik in der Stadt! Die Corona-Politik des Senats hat das noch einmal sehr deutlich gemacht! Obwohl wissenschaftlich längst bestätigt ist, dass im Freien keine Infektionen stattfinden, hatte der Senat lange die Außengastromie geschlossen gehalten!“ Das hätten allen sehr deutlich gemacht, dass eine „freiheitliche“ Stimme dringend in der Stadt gebracht wird! „Wir müssen den Staat vom Menschen her denken“, so Kruse, und nicht umgekehrt.

Doch die Hamburger FDP hat einen Leidensweg hinter sich. Nur eine Abgeordnete stellen derzeit die Liberalen im Rathaus – die Hamburgerinnen und Hamburger entschieden sich mit überwältigender Mehrheit für Rot-grün.

Verkehr, Stadtentwicklung und Wohnungsbau standen im Vordergrund, da hatte die FDP wenig anzubieten. Die FDP-Kompetenzfelder Wirtschaft wurden nicht so stark wahrgenommen. Da soll sich etwas ändern. Doch welchen Change will die FDP vollziehen? „Wenn im Bereich Verkehr hier zum Beispiel ins Alstertal schaue, stelle ich fest, dass die Menschen hier verstört sind von der Verkehrspolitik des Senats, der nur noch auf Fahrradfahrer abzielt.“ Die Menschen werden zerrieben von dem Gedanken, dass sie sich entweder als Fahrrad- oder als Autofahrer definieren müssen. Dabei muss integriert gedacht werden. Wir seien doch, so Kruse, sowohl Nutzer der öffentlichen Nahverkehrs, sind Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer. Mit dem Rad aus dem Alstertal täglich in die City zu fahren und zurück, als 100 Minuten täglich sich höchster Gefahr auszusetzen, erleben die Menschen hier als Zumutung.

Der Umgang mit Corona hat viele Hamburger Unternehmen an den Rand der Existenz gebracht worden. Und die versprochenen Corona-Hilfen kommen nicht an. Kruse: „Ich habe befreundete Gastronomen, die 8.000 Euro für ihren Steuerberater ausgegeben haben, um 7.700 Euro Corona-Hilfen zu bekommen!“ Da liege soviel im argen, das dringend aufgearbeitet werden muss. Andere haben, so Kruse, besondere Steuerprüfungen bekommen, weil das Finanzamt sagt, sie haben im Corona-Lockdown so wenig Umsatz angegeben, merkwürdig, dass wollen wir uns doch mal genauer ansehen! Kruse will jetzt jenen betroffenen Unternehmen Raum geben, um sich aus den Verlusten herauszuarbeiten. Genauer: 2021 und 2022 will Kruse keine Steuerprüfungen, keine Sozialversicherungsprüfungen, keine Statistikpflichten! Das soll später nachgeholt werden. „Wir verzeichnen einen tiefgreifenden Strukturwandel in der Stadt“, so Kruse, der dringend wahrgenommen werden muss. Als Beispiel nennt er das „Industrie-Filetstück“ in Hamburg Steinwerder, für das die Stadt 120 Millionen Euro ausgegeben hat. Es ist aber seit Jahren eine Brachfläche. Der Senat seie viel zu passiv. Als Beispiel nennt er die Firma Intel, die in Deutschland einen Standort sucht für ein neues Halbleiterwerk. „Warum steht bei denen keiner auf der Matte?“, fragt sich Kruse. Der Senat sei dafür zu selbstzufrieden, irgendwie läuft es ja, reiche wohl. Die Behörden, so wird kolportiert, sind stattdessen ausgelastet mit Gendersprache. Aktuelle Anweisung: Statt „die Lehrerin, der Lehrer, die Lehrerinnen und Lehrer“ darf nur noch: „die Lehrende, der Lehrende, die Lehrenden“ gesagt oder geschrieben werden. Für Industrieansiedlungen ist derzeit keine Zeit.

Die Zukunft der Stadt aber liegt in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wir leben, so Kruse, im Zeitalter der Biotechnologie. Als Beispiel nennt er die modernen Impfstoffe, die in kürzester Zeit entwickelt werden konnten. Hier sind gewaltige Zukunftschancen, die Hamburg aber nicht aufgegriffen hat. Die neuen Unternehmen siedeln sich woanders an. Hier müssen wir Kompetenz entwickeln. Das aber entsteht auch über die Vernetzung von Industrie mit Forschung und Lehre.

Auch die Digitalisierung hat dringend Nachholbedarf, so Kruse, ganz besonders in der Hamburger Verwaltung. Es gibt ein sogenanntes „Onlinezugangsgesetz“. Das regelt, dass die Hamburger Behörden alle wichtigen und relevanten Veraltungsprozess online regeln sollen. „Davon sind wir allerdings Jahre entfernt“, beklagt Kruse.

Michael Kruse bewirbt sich ebenfalls um einen Platz im Deutschen Bundestag. Hören Sie im Podcast, welche Bundespolitischen Weichen er stellen möchte, auch als Mitglied des FDP-Bundesvorstandes.

Jetzt das ganze Gespräch kostenlos als Podcast hören:

https://magazine.hamburg/alstercast-die-fdp-der-zukunft-ein-gespraech-mit-michael-kruse/
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Dresden: Roman über die letzten Jahre der DDR.

In einem Literatur-Talk spricht Wolfgang E. Buss mit dem Volksdorfer Autoren Prof. Dr. Michael Göring über sein neues Buch “DRESDEN”. (Jetzt als kostenlosen Podcast zu hören!) Es beschreibt die letzten Jahre der DDR – von 1975 bis 1989. Während zahlreicher Reisen und Besuchen in die DDR begegnet der westdeutsche “Fabian” den Menschen im anderen Deutschland und beschreibt diese Phasen wunderbar detailreich.

Er war lange der Chef der Hamburger ZEIT-Stiftung. Und er hatte ein “Hobby”, Romane schreiben: Der Volksdorfer Michael Göring. Nun hat er ein neues Buch veröffentlicht.  Es ist eine Familiengeschichte über die letzten Jahre der DDR. Denn dort kennt sich der Autor aus. Er selbst fuhr bereits 1975 das erste Mal in die DDR. Und knüpfte dort Freundschaften. Die sich so entwickelten, dass er immer wieder in den Osten fuhr, meistens nach Dresden.

Und aus diesen reichen Erfahrungen hat er heute, 30-50 Jahre später, diesen Roman geschrieben. Im Gespräch verrät er mir auf die Frage, wie der Detailreichtum dieser Erzählung entstehen konnte, und dass er bereits damals seine Erfahrungen in Form von Notizen und Tagebuchseiten aufgeschrieben hat.

Im Mittelpunkt steht „Fabian“, ein neugieriger Student aus der BRD, der in genau dieser Zeit immer wieder in die DDR reiste. Ist Fabian eigentlich Michael Göring, „Dresden“ ein Stück Autobiografie? Göring beschreibt „wunderbare Menschen“ in der DDR, die in einem schwierigen System, indem sie immer wieder Angst haben mussten, dass die Stasi mithörte. Und wo man immer Gefahr lief, wenn man mal einen “klugen Gedanken” äußerte, ins Interesse der Behörden geriet. Doch es gab auch eine sehr intakte, integre Bevölkerung, so die Erinnerungen Görings.

Als er mit seinem Westauto in die DDR fuhr, traf er auf viele interessierte, meist junge Menschen, erzählt Göring im Podcast. Einen Wunsch hatten sie alle, der sie verband: Sie wollten Reisen! Andere Menschen, andere Länder kennenlernen – und nicht nur in den Ostblock. Das Volk hungerte danach, überall hin reisen zu dürfen. „Und später wurde daraus der Wunsch nach Freiheit“ fügt der Autor an. 

Der Roman beschreibt die Dresdener Familie, deren 18-jähriger Sohn versucht, durch die Elbe zu schwimmen, um in den Westen zu gelangen. Er wird aufgegriffen, ins Gefängnis gesteckt, der Vater darf nie wieder ins Ausland reisen.

Die Hauptfiguren des Romans sind gebildete, Kunst- und Musik begeisterte Dresdner. 

Wolfgang E. Buss fragt nach: „Ich bin nur einziges mal in die DDR gefahren, mit dem Auto nach Ostberlin. Doch die Schikanen und Erniedrigungen, die ich an den Grenzkontrollen über mich ergehen lassen musste, von ganz kleinen Leuten, haben mich so angewidert, dass ich mir schwor, mir das nie wieder anzutun. Wie ging es Ihnen bei Ihren vielen DDR-Reisen?“ „Nun, das war wirklich eine Tortur, lächerlich, einfach fürchterlich – besonders an den Übergängen in Berlin. Aber ich dachte, das sind zwei blöde Stunden an den Grenzkontrollen, dann bist du wieder auf der anderen Seite, aber dann war es für mich irgendwie abgehakt.

Der Roman endet mit dem Ende der DDR, beschreibt also noch den politischen Wandel und den Aufbruch. Kai, der einst versuchte, durch die Elbe schwimmend in den Westen zu fliehen und dafür im Knast landete, sitzt plötzlich in einem der 14 Flüchtlingszüge von Ungarn nach in die BRD, Genscher hatte in seiner legendären Rede die Ausreisegenehmigung angekündigt.  

Wird es noch eine Fortsetzung – einen Nachwende-Roman geben? Was wurde aus den Träumen der Dresdner Protagonisten vom goldenen Westen? Blühende Landschaften oder tiefe Enttäuschungen?

Michael Göring wird in Zukunft mehr Zeit haben zum Schreiben. Und der Gedanke, die Entwicklung eines gemeinsamen Deutschlands, des Zusammenwachsens, ebenso wie die bis heute gebliebenen Unterschiede zwischen Ost und West, zu beschreiben, ist im Autor bereits präsent. Die Wahl in Sachsen-Anhalt hat aktuell noch einmal Anlass gegeben, die Unterschiede zu thematisieren. Wir dürfen gespannt sein.

Hören Sie das ganze Gespräch mit dem Autoren in einem spannenden Podcast:

https://magazine.hamburg/alstercast-ueber-dresden-ein-literatur-talk-mit-prof-dr-michael-goering/

Buchhinweis:

Michael Göring: DRESDEN, Roman einer Familie. 300 Seiten, Osburg Verlag, 24,- Euro (auch als Hörbuch erhältlich)

Grafik: Bilder Dresden und Göring auf CANTO.

Fotos: David Ausserhofer. (Portraits Göring)

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Musikliebhaber und ihre Gitarre

Nachwuchsförderung at it´s best! Der in Hummelsbüttel ansässige Verein “GitarreHamburg.de” bietet viel Musik, tausende Gitarrenklänge und viel Engagement! Alles dreht sich um das Instrument mit den sechs Seiten.

Als der im schönen Alstertal ansässige Gitarrenlehrer Christian Moritz vor rund 20 Jahren die Website GitarreHamburg.de veröffentlichte, ahnte nicht einmal er selbst, was sich aus der Idee eines Austauschportals für Gitarreninteressierte entwickeln würde. Mittlerweile firmiert GitarreHamburg als gemeinnützige GmbH und ist Träger vieler erfolgreicher Projekte rund um die Nachwuchsförderung junger Gitarristen in der Hansestadt.

Im Zentrum der Arbeit steht das JugendGitarrenOrchester-Hamburg, das Preisträger des Deutschen Orchesterwettbewerbs 2012 sowie 1. Preisträger im Landesorchesterwettbewerb Orchestrale in 2011, 2015 und 2019 wurde, mit fünf vielbeachteten CD- und DVD-Produktionen auf sich aufmerksam machte und in diesem Jahr vom 12. – 15.08.2021 sein fünfzehnjähriges Bestehen feiert. Mit den JGOH-Juniorteams- Nord und Ost verfügt es über zwei eigene Nachwuchsorchester. In dem sozial schwierigen Umfeld von Hamburg Billstedt initiierte GitarreHamburg zudem in 2018 ein Projekt, in dem mittlerweile weitere 80 Kinder kostenlosen Gitarrenunterricht erhalten.

Im Rahmen der Hamburger Gitarrentage und des Hamburger Gitarrenfestivals – Kulturpreisträger Hamburg-Nord 2010 – werden regelmäßig Konzerte, Kurse, und Workshops veranstaltet, bei denen der Nachwuchs in den ganz direkten Kontakt mit den weltbesten Gitarristen der unterschiedlichsten Stilrichtungen kommt, um von ihnen zu lernen und mit ihnen aufzutreten.

Von 2003 bis 2021 erspielte sich der Nachwuchs auf dieser Basis sagenhafte 226 Preise im Wettbewerb Jugend musiziert, bis hin zu ersten Bundespreisen mit Höchstpunktzahl. 

Selbst Corona konnte das Engagement von GitarreHamburg nicht stoppen. Schnell wurden alle Angebote digitalisiert und sogar ein kostenloser YouTube-Gitarrenkurs auf für Kinder produziert. Mit „feat. JGOH“ konnte das JGOH im April dieses Jahres sogar eine neue DVD präsentieren.

Mehr Informationen für Kinder und Jugendliche, die in einem Orchester mitspielen oder in einer Gitarrenklasse mit dem Gitarrelernen beginnen möchten: www.gitarrehamburg.de.  

(Fotos: CANTO “Gitarre Hamburg”)