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Politik & Gesellschaft

417.000 Euro aus Berlin für die Bergstedter Kirche

Die imposante Kirche in Bergstedt ist eines der ältesten Kirchengebäude im Hamburger Raum und ein prägendes Baudenkmal im Hamburger Norden. Leider gibt es vor allem im Innenraum der Kirche großen Sanierungsbedarf. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat dafür am Mittwoch eine Förderung in Höhe von 417.000 Euro beschlossen. Der gleiche Anteil wird auch von der Stadt Hamburg getragen. Gesamtsumme gerundet: 835.000 Euro.

Die Kirche wurde 1248 erstmal urkundlich erwähnt und um 1750 auf die heutige Fläche von rd. 430 m2 erweitert. Das Gebäude ist ein massiver Mauerwerksbau, der Kirchturm ist im oberen Teil als Fachwerk ausgeführt. Die das Innere der Kirche prägende Ausstattung stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Darunter sind besonders wertvoll die Deckenausmalung, die große Glocke, ein Taufengel und eine Arp‐Schnittger Orgel. Finan

Finanzsenator Andreas Dressel, MdB Dorothee Martin und Peter-Christian Ochs von der Kirchengemeinde (v.l.) © privat

Dorothee Martin, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Hamburger Norden: Die Bergstedter Kirche ist ein wahres Schmuckstück. Sie gehört nicht nur untrennbar zum Stadtteil, sondern ist weit darüber hinaus bekannt in Hamburg. Ich freue mich sehr, dass sich der Einsatz zur Förderung des Bundes gelohnt hat und die Sanierungsmaßnahmen aus dem Denkmalschutzprogramm unterstützt werden.”

Im Mittelpunkt des Sanierungsvorhabens steht die Restaurierung der historisch wertvollen Innenausstattung der Bergstedter Kirche. Besonders aufwändig werden die Arbeiten an der kleinen ArpSchnittgerOrgel im Altarraum sowie die Reinigung der Holzdecke im Kirchenschiff. Auch die Farbfassungen des holzgeschnitzten Altars sowie die Epitaphien und der Taufengel werden denkmalgerecht restauriert. Gestühl und Wände werden gereinigt und gestrichen. Um in Zukunft Schwärzungen des Inventars zu vermindern, soll ein Beleuchtungskonzept erarbeitet und umgesetzt werden, ohne dass die besondere Atmosphäre des bisher weitgehend durch Kerzen beleuchteten Kirchenraumes verloren geht. Eine weitere umfangreiche Aufgabe ist die Sanierung des Fachwerks am Kirchturm, wobei auch die Kirchturmuhr saniert wird. Darüber hinaus sollen Ausbesserungen am Mauerwerk und am Dach der Kirche vorgenommen werden. Auf dem Kirchhof sollen die Mauern und Friesenwälle ausgebessert werden. Die Denkmale und historischen Grabsteine sollen saniert und teilweise neu platziert werden. Außerdem sind Pflegemaßnahmen am Baumbestand notwendig. Im denkmalgeschützten Gemeindehaus sind die Erneuerung der Dachdeckung und Dämmmaßnahmen geplant.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: “Die Kirche in Bergstedt ist ein prägendes Baudenkmal für die Walddörfer. Die Kirchengemeinde hat gute Pläne gemacht, wie bauliche Schäden angegangene werden. Ich freue mich über den Beitrag des Bundes dazu. Wir werden als Hamburger Senat unseren Beitrag als Kofinanzierung leisten – das ist mir persönlich auch ein Herzensanliegen!“

Pastor Richard Tockhorn, Vorsitzender des Kirchengemeinderates: „Diese notwendigen Sanierungsmaßnahmen mußten wir immer wieder zurückstellen, weil diese großen Maßnahmen aus den Eigenmitteln der Kirchengemeinde einfach nicht zu bezahlen wären. Wir sind dem Bundestag und der Stadt Hamburg sehr dankbar für diese Förderung. Damit bleibt die Bergstedter Kirche für viele Menschen auch über den Stadtteil hinaus ein wichtiger Ort zum Kraft schöpfen, für dankbare und fröhliche Feiern und für die stille Einkehr.

Peter-Christian Ochs, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates und Vorsitzender des Bauausschusses zum weiteren Verlauf: “Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich noch im Sommer 2021 starten und Ende 2023 abgeschlossen sein.“

Aufmacherfoto: © Bezirksamt Wandsbek/Michael Pasdzior

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Was wird aus dem Hamburger Hafen?

Ein Hafen-Talk als Podcast mit dem Wandsbeker Hafenexperten Ingo Egloff (SPD).

Der Hafen Hamburg! Er legte einst das Fundament für Hamburgs Wohlstand. Er ist jenes „Tor zur Welt“, auf das die Hamburger seit Jahrhunderten stolz sind.

Im Mai diesen Jahres sollte sein 832. Geburtstag gefeiert werden, doch der fällt nun schon zum zweiten mal aus – weil die Stadt die Corona-Pandemie nicht in den Griff bekommt. Doch wird der Hafen in der Zukunft noch jene Bedeutung für die Stadt haben, die ihn einstmals auszeichnete? Darüber sprechen wir mit einem Mann, der es wissen muss: Ingo Egloff, Vorstand der Hafen Hamburg Marketing. Er war 20 Jahre Abgeordneter für die SPD in der Bezirksversammlung Wandsbek, dann zehn Jahre in der Hamburgischen Bürgerschaft, dort lange als Vorsitzender vom Wirtschafts-Ausschuss. Und er saß knapp drei Jahre im Deutschen Bundestag, bevor er Vorsitzender der Hafen Hamburg Marketing wurde.

Doch was macht diese Initiative, fragen wir Egloff: “Wir sind ein Verein, der auf der einen Seite Werbung macht und auf der anderen Seite knapp 300 Unternehmen aus der Hafen- und Logistikbranche vertritt. Und das weltweit. Wir sind so gut wie gar nicht in Hamburg tätig, denn hier muss keiner Werbung für den Hafen machen. Wir sind im so genannten “Hafenhinterland” tätig, auch auf anderen Kontinenten, in Asien zum Beispiel, in Shanghai, Hongkong oder Mumbai. Aber auch in einigen europäischen Ländern sind wir mit Repräsentanten vertreten. In Vor-Corona-Zeiten hatten wir ungefähr 120 Präsenzveranstaltung weltweit! Wir pflegen zu 600 bis 700 Journalisten weltweit Kontakte und zu ungefähr global 30.000 Unternehmen.”

– Und trotzdem hat der Hamburger Hafen weltweit an Bedeutung verloren. Rotterdam und Antwerpen sind längst deutlich größer. Woran liegt das? Egloff: “Das hängt mit entsprechenden Entwicklungen in der globalen Wirtschaft zusammen”, erklärt er. “Hamburg gehörte mal Anfang des 20. Jahrhunderts zu den drei größten Häfen der Welt – neben London und New York – von London redet niemand mehr und New York ist kleiner als Hamburg! Das hängt natürlich ein Stück weit mit der Situation der Schifffahrt zusammen. Wir haben auf Seiten der Reedereien große Allianzen erlebt, wenn vor zehn Jahren noch 20 Schifffahrtslinie zwischen Asien und Europa gefahren sind, das sind die Hauptmärkte, dann fahren jetzt noch acht, und die fahren in drei Allianzen. Das Geschäft wird im wesentlichen auch von denen gesteuert. Wenn eine Reederei beispielsweise einen Terminalverbund in Antwerpen hält, die MSC als zweitgrößte Reederei der Welt, dann versuchen die natürlich auch, an ihrem Terminal in Antwerpen viel abzuarbeiten. Weil sie da zweimal verdienen: Einmal auf der Terminal-Seite und auf der Seite der Schifffahrt.“ 

– Doch es gibt zur Entwicklung des Hafens noch eine Reihe weiterer Fragen: Wie können Rotterdam und Antwerpen 15 % billiger arbeiten als Hamburg? Und: Vermarktet Rotterdam seinen Hafen etwa auch besser, und was heißt das für uns?

– Wer nach Gründen sucht, begegnet schnell dem Problem des Hafenschlicks. Ständig setzen sich Sedimente im Hafen und in den Hafenbecken ab, die die Gezeiten in den Hafen tragen. Das ständig notwendige Baggern aber treibt die Kosten hoch. Wie ist das zu lösen? Werden die Containerschiffe, die zu uns kommen noch größer?

– Ein weiteres Problem unseres Hafens: Wir haben 18 Jahre! – nicht Monate –  lang einen Rechtsstreit durchgeführt, gegen zahlreiche selbsternannte Umweltverbände, inzwischen von gut verdienenden „Professionals” geführt, die mit dem Rückenwind Verbandsklagerecht alles zum Erliegen bringen können. Warum konnte der Senat sich da nicht durchsetzen, geht es doch um die Lebensnerv der Stadt? Hat das die Chinesen abgeschreckt – und Rotterdam und Antwerpen in die Hände gespielt?

  • Und damit entwickelt sich die wichtigste Frage: Wie steht es um die Zukunft des Hafens? Denn die Chinesen bauen mit der neuen Seidenstraße Zhengzhu bis zum Endpunkt Hamburg eine Güterbahn-Verbindung, auf der Container nur noch 14 Tage unterwegs sein werden. Der Seeweg dauert noch immer 30 Tage! 
  • Und als letzte Frage: Welche Maßnahmen stellt der Senat in Aussicht, um den Hafen zukunftssicher zu machen?

Hören Sie zu diesen Fragen die interessanten Antworten des Hafenexperten Ingo Egloff im Podcast:

https://magazine.hamburg/alstercast-der-hafen-talk-wie-geht-es-dem-hamburger-hafen-ingo-egloff-im-gespraech-mit-wolfgang-e-buss/
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Allgemein Lifestyle Medizin / Ärzte People

Energy! Dr. med. Anne Fleck spricht über ihr neues Buch

Häufig fühlen wir uns müde und antriebslos. Das kann an der Ernährung liegen, erklärt Dr. med. Anne Fleck in einem Podcast mit Wolfgang E. Buss.

Sie ist eine der prominentesten Ärztinnen Deutschlands! Sie ist ebenfalls Bestsellerautorin und TV-Ärztin. Jetzt hat sie ein neues Buch vorgelegt: ENERGY! Und es ist bereits in den Bestsellerlisten ganz oben. “Ich habe das Buch “Energy” besonders deswegen geschrieben, weil das Thema wichtig ist – aber oft bagatellisiert wird. Leider werden die präventiv-medizinischen Ursachen in der gängigen Behandlungspraxis nicht abgefragt oder laborchemisch geprüft. Die Menschen werden oft mit “bei Ihnen ist alles in bester Ordnung” abgespeist. Oder sie werden als Doktor-Google-Kranke stigmatisiert oder mit “fahren Sie mal in Urlaub” entlassen.”

In unserem Gespräch verrät sie aber noch mehr über ihre Arbeit. „Das Buch hat mich einige Jahre meines Lebens gekostet, und es ist nicht nur ein Buch über gute Ernährung – sondern quasi ein Lebens-Almanach“, sagt sie und fügt hinzu: „Wir können nur der Mensch werden, der wir sind, wenn wir genügend Energie haben.“

Doch woran liegt es genau, wenn wir uns müde oder antriebsschwach fühlen, haben wir die Medizinerin gefragt. „Zunächst dürfen wir natürlich keine schwere Depression übersehen, wenn Menschen über eine lange Phase sich antriebslos fühlen.“ Wenn wir uns allerdings, auch durch die aktuelle Corona-Situation, antriebslos fühlen, müssen wir dem nachgehen und die komplexen Zusammenhänge zwischen Körper und Seele analysieren. Insbesondere unser Darm hat großen Einfluss – auch auf unsere Psyche. Wenn wir uns über Jahre schlecht ernähren oder so ernähren, dass es nicht zu unserer körperlichen Verfassung passt, kann das starken Einfluss auf unser seelisches befinden haben.

Doch jeder hat seinen eigenen Körper, ist ein eigenes Individuum. Und für jeden gilt etwas anderes. 

Doch wie können wir herausfinden, was für uns individuell richtig ist? „Diese Frage ist eine sehr wichtige! Denn wir leben in einem Wirrwarr von Informationen, wir leben in einer Zeit, in der sich quasi jeder berufen fühlt, etwas zum Thema guter Ernährung zu sagen oder zu schreiben“, sagt sie uns. Jeder von uns ist tatsächlich ein eigenes Individuum und braucht seine individuelle Medizin und Ernährung. Wir müssen ebenfalls herausfinden, was unser optimaler Schlaflevel ist. Doch nicht nur unser Schlafrhythmus ist wichtig, ebenso ist unser Essens-Rhythmus von Bedeutung. Interessant ist zum Beispiel der Milch-Kaffee. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Milcheiweiß – nicht Milch-Zucker – müde machen kann oder auch immunologisch anstrengend ist. Das herauszufinden – genauso wie ein Experiment – habe ich in meinem ’30 Tagen Selbsthilfeprogramm’ im Buch den Lesern ans Herz gelegt, das ist wichtig. Jeder kann das herausfinden, ohne großem Aufwand: Vertrage ich eigentlich Gluten, also dieses hoch gelobte Bio-Dinkel-Vollkorn Brötchen, was ja einen extrem gesunden Ruf hat? Zu recht – aber: Wenn ich es als Individuum schlecht vertrage, tue ich mir da über Jahrzehnte keinen Gefallen mit, beschreibt sie. Das liegt mir so sehr am Herzen! Man kann über ganz einfache und wenige Experimente herausfinden, was einem gut tut und was nicht. 

Ein schönes Beispiel ist, wenn man heraus findet, dass zwei Gläser Wasser auf nüchternen Magen getrunken so viel Gutes tun können für die Verdauung, für das Energielevel! Also nicht mit Kaffee in den Tag starten – sondern mit zwei Gläsern Wasser! Oder: Dass man weiß, dass man zwischen den Mahlzeiten trinken sollte, und nicht zum Essen, weil man dann die Verdauungssäfte verwässert! Das ist manchmal, durch diese winzigen neuen Rituale, von unglaublicher Wirkung.

Wer in Ihrem neuen Buch liest erkennt, es ist voll von verschiedensten wertvollen Anregungen. Schauen wir etwas genauer hin, kommt uns aber einiges bereits sehr bekannt vor: Viel Gemüse essen, viel trinken, wenig Zucker, nicht rauchen, Alkohol vermeiden, und natürlich viel Bewegung. Eigentlich wissen wir – also jene, die Bücher lesen, das  doch alles schon. Doch warum leben wir nicht danach? Und: Was machen wir mit jenen, die keine Bücher lesen, sondern Unterschichten-Fernsehen schauen, mit unendlich vielen teuren Werbespots, die unglaublich billige und schlechte Lebensmittel bewerben, mit viel Zucker, schlechtem Fett und Alkohol, wie können wir dieser Falle entkommen, fragen wir Dr. Fleck.

„Dass wir dieser Falle entkommen, dafür kämpfe ich seit Jahren! Dazu zählt auch und seit langem, dass wir das Fach „Gesundheit“ in den Schulen etablieren, auch in den Kitas, so dass die Kinder von Kindesbeinen an lernen, gesund zu essen. 

Was ich immer wieder beschreibe ist, und das wird so unterschätzt: Wenn man 30 Jahre schlecht kaut, züchtet man sich allein dadurch unter Umständen eine Nahrungsmittel-Intoleranz und ein schlechtes Mikrobiom, also eine schlechte Darmflora, Nährboden für so viele Autoimmun-Krankheiten, wie die riesige Zunahme von Erkrankungen wie, zum Beispiel Hashimoto Typ Eins, Multiple Sklerose, Rheuma und so weiter. Wir brauchen auch dazu eine solide Ausbildung in den Schulen. Aber: Wir müssen auch bitte schön den modernsten Stand der Forschung leeren, und nicht das veraltete Wissen, in dem – zum Beispiel – immer noch zu viel Vollkorn-Getreide verherrlicht wird!

Stehen wir also vor großen Veränderungen in unserem Ernährungsverhalten? Und womit sollen wir individuell beginnen, was ist der erste Schritt auf diesem wunderbaren neuen Weg, fragen wir? Wichtig ist: Weniger ist mehr! Bloß keinen übertriebenen Perfektionismus. Also: Ein erster Schritt wäre, morgens aufstehen, wach werden, vielleicht auch mal mit tiefen Atem in den Tag starten, bevor uns das Leben dann wieder herausfordert, und zweitens: Mit zwei schönen – zimmerwarmen – Gläsern Wasser in den Tag starten. Und dann wahrnehmen: Wann habe ich denn einen ehrlichen Hunger? Es ist nicht nur wichtig, was ich esse, sondern auch wie ich esse, wie oft ich esse und wann? Man sollte wirklich nur essen, wenn man im echten Hunger hat, also dieses „emotionale“, aus Langeweile, oder Frust oder Entspannung essen, weglassen.

Hören Sie in unserem Podcast das gesamte, wirklich spannende Gespräch mit der prominenten Medizinerin – kostenlos! 

https://magazine.hamburg/alstercast-dr-anne-fleck-ueber-ihr-neues-buch-energie/

https://magazine.hamburg/alstercast-dr-anne-fleck-ueber-ihr-neues-buch-energy-2/

Unsere Buch-Empfehlung: 
ENERGY – Gesund und energiegeladen mit dem ENERGY!-Programm. 432 Seiten.